Blick nach Berlin: Die vergangene Sitzungswoche

Veröffentlicht am 14.04.2022 in Bundespolitik

Trotz intensiver Bemühungen ist in der vergangenen Sitzungswoche die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht im Deutschen Bundestag gescheitert – vor allem am parteipolitischen Kalkül von CDU/CSU. Damit drohen im Herbst wieder höhere Infektionszahlen. Der russische Präsident Putin setzt seinen brutalen Krieg gegen die Ukraine fort – darauf reagieren Deutschland und die Europäische Union mit weiteren harten Sanktionen und weiterer Unterstützung für die Ukraine. Um den auch in Deutschland spürbaren Folgen des Krieges zu begegnen, haben wir Entlastungsmaßnahmen auf den Weg gebracht, die vor allem Menschen mit geringen und mittleren Einkommen helfen.

Die Lage in der Corona-Pandemie hat sich in den letzten Tagen langsam wieder entspannt. Um für den Herbst und eine dann drohende neue Welle von Corona-Infektionen vorbereitet zu sein, hat der Deutsche Bundestag frühzeitig mit den Beratungen über eine allgemeine Impfpflicht begonnen. In der vergangenen Woche stand ein Kompromissvorschlag zwischen den beiden Gruppen, die eine allgemeine Impfpflicht befürwortet haben, zur Abstimmung an. Mit diesem Entwurf wären wir einen wichtigen ersten Schritt gegangen, um im Herbst diejenigen zu schützen, die besonders von schwereren Verläufen betroffen sind, hätten mit einer allgemeinen Beratungspflicht die Impfquote insgesamt weiter erhöhen und bei Bedarf auch die Impfpflicht ausweiten können. Alle 22 Mitglieder der Landesgruppe haben für den Gesetzentwurf gestimmt – leider hat es nicht gereicht. Der Kompromiss ist an der Blockadehaltung der Union gescheitert. Friedrich Merz und Markus Söder war offensichtlich der parteipolitische Nutzen wichtiger als ein angemessener Schutz gegen die Pandemie – mit allen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgekosten. Daran werden sich CDU und CSU messen lassen müssen, wenn im Herbst die Krankenhäuser wieder mit erheblichen Belastungen zu kämpfen haben, Einschränkungen in Handel und Gastronomie möglicherweise wieder drohen oder Schulen und Kitas wieder stärker betroffen sein werden.

Die entsetzlichen Bilder aus der ukrainischen Stadt Butscha haben uns alle erschüttert. Sie haben uns einmal mehr vor Augen geführt, mit welcher Brutalität der russische Präsident Putin und seine Streitkräfte in der Ukraine vorgehen, um ihre Kriegsziele zu erreichen. Diese Verbrechen müssen aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Wir stehen weiter fest an der Seite der Ukraine. Putin und sein Regime werden für die Kriegsverbrechen einen hohen Preis zahlen – politisch wie wirtschaftlich. Deutschland hat mit seinen europäischen Partnern deshalb die bereits geltenden Sanktionen gegen Russland und Belarus weiter verschärft. Wir halten an Waffenlieferungen fest, damit sich die Ukraine gegen die russische Invasion verteidigen kann. Und wir leisten wie kein anderes Land wirtschaftliche und humanitäre Hilfe. Seit Kriegsbeginn wurden in Deutschland mehr als 300.000 aus der Ukraine Geflüchtete registriert. Um die Herausforderungen bei der Aufnahme und Integration der schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine bewältigen zu können, hat sich die Bundesregierung mit den Ländern vergangene Woche bei den Verteilungs- und Finanzierungsfragen verständigt. Das ist wichtig für die Geflüchteten und für die Kommunen, damit sie nicht mit den Kosten alleine gelassen werden.

Die Folgen des Krieges in der Ukraine sind auch in Deutschland zu spüren. Die Energiekosten sind weiter gestiegen. Wir haben die Nöte der Menschen und Unternehmen im Land im Blick. Die Bundesregierung hat bereits zwei Entlastungspakete sowie Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft beschlossen, die der Breite der Gesellschaft zugutekommen. Davon profitieren nicht zuletzt gerade auch Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen, Rentner:innen sowie Studierende. Einige der Maßnahmen haben wir in der vergangenen Woche im Bundestag auf den Weg gebracht: Rückwirkend zum 1. Januar 2022 heben wir den Arbeitnehmerpauschalbetrag um 200 Euro und den Grundfreibetrag auf nun 10.347 Euro an und erhöhen die Fernpendlerpauschale auf 38 Cent sowie die Mobilitätsprämie für Geringverdiener. Bereits beschlossen haben wir einen Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger:innen, Azubis und Studierende. Wir werden die EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 abschaffen und haben dafür gesorgt, dass die Preissenkungen direkt an die Kund:innen weitergegeben werden. Und wir bringen eine faire Teilung der CO2-Kosten zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen auf den Weg. Die Mieter:innen, die bislang die CO2-Kosten voll tragen mussten, entlasten wir damit und schaffen gleichzeitig Anreize für Vermieter:innen, energetische Sanierungen ihrer Gebäude voranzutreiben. Im Februar haben wir eine Einmalzahlung von 100 Euro für Menschen, die ALG II oder Grundsicherung beziehen, beschlossen – zusätzlich dazu unterstützen wir sie jetzt mit einer weiteren Einmalzahlung in gleicher Höhe. Besondere Härten für Familien federn wir mit einem Einmalbonus von 100 Euro für jedes Kind ab. Mit einer Energiepreispauschale von 300 Euro für einkommenssteuerpflichtige Erwerbstätige und Selbständige unterstützen wir v.a. Menschen mit mittleren und geringen Einkommen. Wir senken die Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate auf das europäische Mindestmaß ab. Mit einer ÖPNV-Flatrate für 9 Euro pro Monat für drei Monate für alle Bürger:innen sorgen wir für eine günstige Alternative. Und wir beschleunigen den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter und reduzieren damit unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.

Martin Gerster MdB

Vorsitzender der SPD-Landesgruppe Baden-Württemberg

 

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In der heißen Wahlkampfphase der Europawahl kommt die SPD-Spitzenkandidatin zur Europawahl Katarina Barley zu einer Großkundgebung nach Karlsruhe. Mit dabei sind unsere Parteivorsitzende Saskia Esken, Generalsekretär Kevin Kühnert, Bundeskanzler Olaf Scholz, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat zur Europawahl René Repasi und unser Landes- und Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch.

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Wir stehen an der Seite der Gewerkschaften - 365 Tage im Jahr. Wir kämpfen mit euch

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Für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen: Tarifvertragsgesetz ist 75 Jahre alt!

Am 9. April 2024 feierte das Tarifvertragsgesetz sein 75-jähriges Bestehen. Seit seiner Einführung im Jahr 1949 legt es die Rahmenbedingungen für Tarifverhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften fest. Diese Tarifverträge sind seit jeher Garanten für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen, und sie spielen eine entscheidende Rolle bei der sozial-ökologischen und digitalen Transformation unserer Wirtschaftsordnung.

Am 20. April haben wir mit vielen engagierten Genoss:innen und Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Wiesloch unseren Auftakt in die heiße Phase des Europa- und Kommunalwahlkampfes begangen. Unser Spitzenkandidat René Repasi machte deutlich, um welche Errungenschaften der Europäischen Union es im anstehenden Wahlkampf zu kämpfen gilt: "Europa schützt die Demokratie, Europa steht für die offenen Grenzen und Europa ist gebaut auf den Werten von Toleranz und Rechtsstaatlichkeit - alles Dinge, die die Rechtspopulist:innen ablehnen. Sie wollen Europa abbauen und schleifen - das können und werden wir nicht zulassen!".

Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampf-Phase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

Auf die beiden heißen Wahlkampf-Phasen wollen wir euch gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser einstimmen. Dazu laden wir euch alle herzlich am Samstag, 20. April um 9 Uhr ins Palatin in Wiesloch ein. Dabei sein wird unser Landesvorsitzender Andreas Stoch MdL, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat für die Europawahl René Repasi und weitere aktive Kommunal- und Europapolitiker:innen.

Wir gratulieren Jan Hambach als frisch gewähltem Bürgermeister in Freiberg am Neckar! Mit knapp 80 Prozent der Stimmen haben sich die Freiberger:innen eindeutig entschieden.

Repasi: "Möchte mich in den Dienst der Europa-SPD stellen"

Die SPD-Europaabgeordneten haben soeben in Straßburg René Repasi, SPD-Europaabgeordneter aus Baden-Württemberg, zur neuen Spitze ihrer Delegation bestimmt. Der 44-Jährige wird in dieser Funktion die politische Arbeit der SPD-Abgeordneten steuern, sie in Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen der Fraktion vertreten und ständiger Gast im Bundesvorstand sowie im Präsidium der SPD sein. Jens Geier hatte den Vorsitz der Gruppe seit Anfang 2017 inne und ihn zum heutigen Tag übergeben.

Dr. Dorothea Kliche-Behnke: "Jeder Fortschritt muss weiterhin erkämpft und verteidigt werden."

"Seit über 100 Jahren begehen wir am 8. März weltweit den Internationalen Frauentag. Die SPD steht dabei ungebrochen an der Seite derer, die für die Gleichstellung der Geschlechter und die Beseitigung von Ungerechtigkeiten streiten", so Dr. Dorothea Kliche-Behnke, stellvertretende SPD-Landesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. "Nicht selten schien es, dass gesellschaftlicher Fortschritt und Verbesserungen in der Gleichstellung der Geschlechter keine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann sind. Der Aufstieg der AfD und das aufgeheizte gesellschaftliches Klima machen jedoch deutlich: Jeder Fortschritt muss erkämpft und verteidigt werden."

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Im Alltag begegnen wir schwierigen und immer hitzigeren Debatten, sei es auf dem Elternabend, im Verein oder am Stammtisch. Wir wollen wieder mehr Zeit darauf verwenden, mit den Menschen zu sprechen, zu diskutieren und #mittendrin zu sein. Der Austausch verschiedener Meinungen ist gerade auch für die SPD ein wichtiger Grundsatz. Dies immer wieder auch zu sagen, gehört zu unserem Selbstverständnis als Bewahrer:innen der Demokratie.

Der beste Ort für diesen Austausch ist das alltägliche Leben. Sich da einzubringen, mitzudiskutieren und aus einer vermeintlichen Mindermeinung heraus zu überzeugen braucht Mut, Fakten und eine Idee, wie ich mir Gehör verschaffen kann. Dazu haben wir in den kommenden Wochen eine Vielzahl an Angeboten zusammengestellt, die unsere Mitglieder via Videokonferenz bequem von zu Hause aus wahrnehmen können.

Die SPD Baden-Württemberg hat zum politischen Aschermittwoch nach Ludwigsburg geladen. Bei zünftiger Musik und deftigem Essen folgten rund 500 begeisterte Gäste den angriffslustigen Aschermittwochsreden von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und SPD-Landeschef Andreas Stoch.

Stoch ging in seiner Rede hart mit der Landesregierung ins Gericht: "Grün-Schwarz hat dieses Land auf Verschleiß gefahren. Bei Kitas und Ganztag sind wir fast schon ein deutsches Entwicklungsland. Selbst in der Wirtschaft können wir nicht ewig vom alten Ruhm abbeißen. Der Automobilmarkt ist in gewaltigem Umbruch, die Transformation eine Riesenaufgabe. Andere Länder sorgen für eine aktive Industrie- und Strukturpolitik. Grün-Schwarz kommt nicht aus der Zuschauerrolle, auch nicht beim Fachkräftemangel."