Paradise Papers: SPD fordert Offensive zur Bekämpfung von Steuerschlupflöchern

Veröffentlicht am 07.11.2017 in Europa

Breymaier: „Gemeinschaftsschädigenden Luxusregelungen den Riegel vorschieben“

Die SPD Baden-Württemberg fordert angesichts der neuerlichen Enthüllungen durch die Paradise Papers eine abgestimmte Offensive auf Bundes- und europäischer Ebene zur Bekämpfung von Steuerschlupflöchern.

„Diese Papiere zeigen erneut die verborgene Parallelwelt der Reichen und der multinationalen Konzerne, in der das für den Normalbürger existierende Recht nicht gilt. Konzerne wie Nike oder Apple nutzen die Intransparenz von Steueroasen und anonymen Briefkastenfirmen, um sich der Steuerpflicht zu entziehen. Sie entziehen den Staaten damit die Mittel zur Erfüllung ihrer dringenden Aufgaben. Das dürfen wir nicht länger zulassen“, erklärte die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier. „Dem Geschäftsmodell Steueroase muss endlich die Grundlage entzogen werden. Wir wollen diesen gemeinschaftsschädigenden Luxusregelungen für Superreiche und Unternehmen den Riegel vorschieben.“

Binding: „Jamaika in der Pflicht“

Die künftige Bundesregierung sei daher in der Pflicht, wirksame Gegenmaßnahmen auf den Weg zu bringen, betonte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagfraktion, Lothar Binding. Die bisherigen Maßnahmen hätten sich als völlig unzureichend erwiesen. „Die schwarz-gelb-grünen Sondierer müssen eine Initiative für ein international abgestimmtes Vorgehen gegen Steueroasen verabreden“, so der Heidelberger Abgeordnete. „Wir müssen die verborgenen Strukturen der Parallelwelt aufdecken und zerschlagen.“ Erforderlich sei nicht nur die Einrichtung nationaler Firmenregister mit den Inhabern von Briefkastenfirmen, sondern deren internationale Vernetzung. Notwendig seien außerdem harte Sanktionen gegen unkooperative Steueroasen.

Darüber hinaus müssten sich die künftigen Jamaika-Koalitionäre zu nationalen Maßnahmen gegen Steuergestaltungen mithilfe von Steueroasen bekennen. „Wir brauchen die Einführung einer Anzeigepflicht von Steuergestaltungsmodellen oder eine Sanktionierung von Banken, die systematisch Beihilfe zur Steuerhinterziehung leisten“, so Binding.

Simon: „Solidarität ist keine Einbahnstraße“

Im Hinblick auf die internationale Vernetzung sieht der Europaabgeordnete Peter Simon die Europäische Union in besonderer Verantwortung. Er forderte eine offensive Diskussion um Steueroasen, die sich innerhalb der EU befinden. „Es darf in Europa nicht länger hingenommen werden, dass es sich einige Mitgliedstaaten zum Geschäftsmodell gemacht haben, anderen Staaten die Steuern zu klauen. Solche Staaten gehören auf eine schwarze Liste von Steueroasen – mit entsprechenden Konsequenzen, denn Solidarität ist keine Einbahnstraße“, so der Mannheimer Abgeordnete, der auch Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im EP-Untersuchungsausschuss zu den Panama Papers und stellvertretender Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses ist. „Illegitime Steuervermeidung muss illegal werden.“

Die EU-Mitgliedstaaten seien jetzt gefordert: „Länder mit null Prozent Steuersatz sind Steueroasen. Das klingt zwar selbstverständlich, Realität ist es aber nicht“, verdeutlichte der Europaabgeordnete. „Sowohl bei der Einführung einer gemeinsamen konsolidierten Bemessungsgrundlage der Körperschaftssteuer – die dafür sorgt, dass Gewinne dort besteuert werden, wo sie generiert werden –, als auch bei der Einführung einer öffentlichen länderspezifischen Berichterstattung von multinationalen Unternehmen, die offenlegen müssten, wo sie was erwirtschaften und welche Steuern sie hierauf zahlen, üben sich die EU-Mitgliedstaaten in der üblichen Verschleppungstaktik.“

Simon betonte, das Europaparlament habe durch seine Sonderermittlungsausschüsse TAXE1 und 2 zu den LuxLeaks sowie dem Untersuchungsausschuss zu den Panama Papers in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt, dass es bereit ist, Druck auf die Mitgliedstaaten auszuüben, entschiedener gemeinsam gegen Steuervermeidung und Geldwäsche innerhalb wie außerhalb der EU vorzugehen. „LuxLeaks, die Panama und Paradise Papers zeigen: Im Europaparlament brauchen wir ständige Strukturen hierfür. Der Weg im Kampf gegen solche Missstände wird ein langer sein.“

 

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Am 9. Juni ist es so weit: In unseren Ortschaften, Gemeinden, Städten und Landkreisen wird gewählt. Viele engagierte Mitglieder in der SPD Baden-Württemberg haben in den vergangenen Monaten um Kandidierende geworben und spannende und abwechslungsreiche Listen aufgestellt.

Spätestens jetzt werden die letzten organisatorischen Weichen für die Wahlkampf-Phase gestellt. Aber nicht nur für die Kommunalwahl, sondern auch für die Wahl zum Europäischen Parlament.

Auf die beiden heißen Wahlkampf-Phasen wollen wir euch gemeinsam mit der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser einstimmen. Dazu laden wir euch alle herzlich am Samstag, 20. April um 9 Uhr ins Palatin in Wiesloch ein. Dabei sein wird unser Landesvorsitzender Andreas Stoch MdL, unser baden-württembergischer Spitzenkandidat für die Europawahl René Repasi und weitere aktive Kommunal- und Europapolitiker:innen.

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Die SPD-Europaabgeordneten haben soeben in Straßburg René Repasi, SPD-Europaabgeordneter aus Baden-Württemberg, zur neuen Spitze ihrer Delegation bestimmt. Der 44-Jährige wird in dieser Funktion die politische Arbeit der SPD-Abgeordneten steuern, sie in Zusammenarbeit mit den anderen Delegationen der Fraktion vertreten und ständiger Gast im Bundesvorstand sowie im Präsidium der SPD sein. Jens Geier hatte den Vorsitz der Gruppe seit Anfang 2017 inne und ihn zum heutigen Tag übergeben.

Dr. Dorothea Kliche-Behnke: "Jeder Fortschritt muss weiterhin erkämpft und verteidigt werden."

"Seit über 100 Jahren begehen wir am 8. März weltweit den Internationalen Frauentag. Die SPD steht dabei ungebrochen an der Seite derer, die für die Gleichstellung der Geschlechter und die Beseitigung von Ungerechtigkeiten streiten", so Dr. Dorothea Kliche-Behnke, stellvertretende SPD-Landesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. "Nicht selten schien es, dass gesellschaftlicher Fortschritt und Verbesserungen in der Gleichstellung der Geschlechter keine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann sind. Der Aufstieg der AfD und das aufgeheizte gesellschaftliches Klima machen jedoch deutlich: Jeder Fortschritt muss erkämpft und verteidigt werden."

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Der beste Ort für diesen Austausch ist das alltägliche Leben. Sich da einzubringen, mitzudiskutieren und aus einer vermeintlichen Mindermeinung heraus zu überzeugen braucht Mut, Fakten und eine Idee, wie ich mir Gehör verschaffen kann. Dazu haben wir in den kommenden Wochen eine Vielzahl an Angeboten zusammengestellt, die unsere Mitglieder via Videokonferenz bequem von zu Hause aus wahrnehmen können.

Die SPD Baden-Württemberg hat zum politischen Aschermittwoch nach Ludwigsburg geladen. Bei zünftiger Musik und deftigem Essen folgten rund 500 begeisterte Gäste den angriffslustigen Aschermittwochsreden von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und SPD-Landeschef Andreas Stoch.

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13.02.2024 15:44
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Das "Bündnis für Demokratie und Menschenrechte", ein breites überparteiliches und zivilgesellschaftliches Bündnis in Baden-Württemberg, kam in Stuttgart zu einem Auftakttreffen zusammen. Teilgenommen haben über 70 Vertreter:innen aus Organisationen, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Verbänden, Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie staatlichen Institutionen, Vereinen und Parteien in Baden-Württemberg.

Beim Auftakttreffen verabschiedeten die Teilnehmenden eine gemeinsame Erklärung. "Indem wir als demokratische Mehrheit unsere Kräfte bündeln, stellen wir uns gemeinsam gegen jegliche Form von Extremismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit und verteidigen die Grundwerte unserer Demokratie. In einem Schulterschluss aller Demokratinnen und Demokraten in Baden-Württemberg erheben wir gemeinsam unsere Stimme gegen Verfassungsfeinde", heißt es darin.

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