SPD stellt bildungspolitische Eckpunkte vor

Veröffentlicht am 16.09.2010 in Landespolitik

Fraktionschef Schmiedel: "Die Eltern und Schulträger sollen ihre pädagogischen Konzepte und Vorstellungen an den Schulen vor Ort endlich umsetzen können."

Fraktionsvize Schmid: "Bei einer Regierungsübernahme schaffen wir Anreize für eine bessere Lernkultur an den Schulen."

Bildungssprecher Mentrup: "Eltern können nach einer intensiven Beratung selbst entscheiden, an welche weiterführende Schule sie ihr Kind geben wollen."

Die SPD-Landtagsfraktion will bei einer Regierungsübernahme in allen weiterführenden Schulen des Landes bis zum Jahr 2016 ein zehntes Schuljahr einführen, wenn die Eltern und Schulträger es wollen. Dort soll sowohl der Hauptschul- als auch der Realschulabschluss angeboten werden. Damit würden die Voraussetzungen geschaffen, dass für alle Kommunen ab 5.000 Einwohnern eine weiterführende Schule auch bei weiterem Schülerrückgang gesichert ist. Dies sind zwei der zentralen bildungspolitischen Eckpunkte, die sie auf der Klausurtagung in Sinsheim für den Landtagswahlkampf festlegte. Kern der Strategie "Schulentwicklung 2016" sollen behutsame Schritte sein, um einerseits pragmatische lokale Lösungen zu ermöglichen, andererseits klare zeitliche und inhaltliche Zielvorgaben umzusetzen. "Die Eltern und Schulträger sollen ihre pädagogischen Konzepte und Vorstellungen an den Schulen vor Ort endlich umsetzen können", erklärt Fraktionschef Claus Schmiedel. "Während die Landesregierung die Initiativen von unten strikt ablehnt und die Bürger abwatscht, wollen wir pragmatische Lösungen", betont Nils Schmid, Fraktionsvize und designierter Spitzenkandidat.

Die pädagogische Richtschnur ist für die SPD klar: individuelle Förderung und längeres gemeinsames Lernen. Sie will eine neue Lehr- und Lernkultur erreichen, um wirklich allen Schülern einen qualitätsvollen Abschluss an allen weiterführenden Schulen zu ermöglichen. "Die Gesellschaft kann es sich nicht mehr leisten, die Zukunft der vieler jungen Leute aufs Spiel zu setzen", erklärt Schmiedel. "Es ist für alle Beteiligten wichtig, dass die jungen Leute nach der Schule nicht mehr in Warteschleifen geschickt werden oder auf der Straße stehen", sagt Schmid.

Ein zehntes Schuljahr mit dem wahlweisen Abschluss von Haupt- und Realschule soll es den Schülern ermöglichen, je nach Fähigkeiten und mit individueller Förderung voranzukommen. Die SPD will deshalb die heutigen Haupt- und Werkrealschulen in eine solche Gemeinschaftsschule umbauen. Bei den Realschulen wäre es möglich, den bisherigen Status und ihre Bezeichnung weiterzuführen. Ziel ist für die SPD letztlich, dass an jeder weiterführenden Schulart alle Abschlüsse absolviert werden können. Zudem will sie erreichen, dass die Klassengröße an Gemeinschaftsschulen auf 25 verringert wird. Damit soll vor allem die Chancengleichheit an den Schulen verbessert werden. "Das Land muss endlich damit aufhören, die Chance für eine gute Bildung vom Geldbeutel der Eltern abhängig zu machen", erklärt Schmiedel. Im Anschluss an die zehnjährige Gemeinschaftsschule bestünden Übergangsmöglichkeiten ans Gymnasium. "Bei einer Regierungsübernahme schaffen wir Anreize für eine bessere Lernkultur an den Schulen", sagt Schmid.

Schule soll im Dorf bleiben

Eine solche Gemeinschaftsschule würde auch dazu beitragen, den weitergehenden Schulen in Kommunen ab 5.000 Einwohnern die Zukunft zu sichern. Das Schulentwicklungs-Gutachten des Wissenschaftlers Tino Bargel (Universität Konstanz) bestätigt, dass mit längeren gemeinsamen Lernzeiten eine bessere Schulversorgung gewährleistet werden könnte. Bargel hat errechnet, dass dann gut zwei Drittel der Gemeinden im Land Standort einer weiterführenden Schule (Sekundarstufe I) sein könnten. Sollte das dreigliedrige Schulsystem bestehen bleiben, würde nur ein Drittel der Kommunen seine Schule behalten können. "Die SPD will deshalb gerade dem ländlichen Raum die Chance bieten, trotz Rückgangs der Schülerzahlen ihre Schule zu erhalten", sagt Mentrup.

Eine wichtige Triebfeder bei diesem Prozess hin zur gemeinsamen Schule ist für die SPD auch die Inklusion behinderter Kinder in Regelschulen. Davon profitierten Schwache und Starke, behinderte und nicht behinderte Kinder. "Es ist klar, dass sich die Kompetenz aus den Sonderschulen dann in die Regelschulen verlagert", sagt Mentrup. Schließlich sei trotz der Ignoranz der Landesregierung vielfach erwiesen, dass heterogene Lerngruppen alle Kinder voranbrächten. In einem ersten Schritt soll geregelt werden, dass Eltern an ihrem Wohnort in jeder Schulart eine Schule vorfinden, die inklusiv arbeitet. Darüber hinaus will die SPD dafür sorgen, dass Eltern nach einer intensiven Beratung selbst entscheiden können, an welche weiterführende Schule sie ihr Kind geben wollen. Dieses echte Wahlrecht soll bereits zum Schuljahr 2011/12 eingeführt werden. "Die Eltern behinderter Kinder sollen endlich ein echtes Wahlrecht erhalten", sagt Mentrup.

Abschaffung der Grundschulempfehlungen

Das Wahlrecht der Eltern ist für die SPD auch in der Grundschule die entscheidende Richtschnur. Deshalb soll die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft werden. An ihre Stelle würden zum einen individuelle Lernstands- und Entwicklungsberichte treten. Zum anderen käme eine intensive Beratung der Eltern durch die Lehrer hinzu, falls notwendig auch durch Schulpsychologen oder Sonderpädagogen. "Eltern können nach einer intensiven Beratung selbst entscheiden, an welche weiterführende Schule sie ihr Kind geben wollen", erklärt Mentrup. "Die Landesregierung kann bis heute nicht erklären, weshalb sie die Kompetenz der Eltern im Gegensatz zu anderen Bundesländern so gering schätzt", betont Schmiedel.

Die SPD will dieses echte Wahlrecht zum Schuljahr 2011/12 einführen. Dadurch sollen auch Anreize bei allen weiterführenden Schulen entstehen, den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der jungen Menschen tatsächlich gerecht zu werden.

 

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